Zuletzt aktualisiert am 10.10.2024

60/40 Portfolio: Aktien und Anleihen als Anlagestrategie

Mann spatziert am Strand und im Himmel steht 60 und 40

Die Anlagestrategie „60/40 Portfolio“ gilt als bewährte Anlagestrategie mit ausgewogener Mischung aus Risiko und Rendite. Um das Portfolio zu diversifizieren, werden daher Aktien und Anleihen im Verhältnis 60 Prozent zu 40 Prozent miteinander kombiniert. Damit soll eine höhere Stabilität bei unterschiedlichen wirtschaftlichen Bedingungen erreicht werden. Ob das funktioniert und welche Vor- und Nachteile das 60/40 Portfolio mit sich bringt, erfahren Sie in diesem Artikel.

 
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Was ist das 60/40 Portfolio?

Das 60/40 Portfolio ist eine Anlagestrategie, die auf einer festen Gewichtung von 60 % Aktien und 40 % Anleihen aufbaut. Ziel dieser Aufteilung ist es, die Vorteile von Aktien mit ihrem höheren Wachstumspotenzial mit den stabilisierenden Eigenschaften von Anleihen zu kombinieren. So soll das Investment sowohl in Zeiten wirtschaftlichen Wachstums als auch in instabilen Phasen stabil bleiben.

Wie setzt sich das 60/40 Portfolio zusammen?

Deshalb besteht das 60/40 Portfolio typischerweise aus folgenden Assets und Gewichtungen:

Aktien (60 %)

  • Beispiele:
    • MSCI World ETF: Dieser ETF bietet Zugang zu großen und mittelgroßen Unternehmen in entwickelten Märkten weltweit.
    • S&P 500 ETF: Investiert in die 500 größten Unternehmen der USA und bietet eine breite Marktabdeckung. Quelle: S&P Dow Jones Indices.
    • Small Cap ETFs: Investieren in kleinere, wachstumsstarke Unternehmen, z.B. der iShares Russell 2000 ETF.
  • Funktion: Aktien bieten langfristiges Wachstumspotenzial und tragen zur Performance des Portfolios bei. Die breite Diversifizierung durch ETFs verringert zugleich das Risiko.

Anleihen (40 %)

  • Beispiele:
    • US-Treasuries: Langfristige Staatsanleihen der US-Regierung mit Laufzeiten von 10 bis 30 Jahren bieten Sicherheit und stabile Erträge.
    • Deutsche Bundesanleihen: Anleihen der deutschen Bundesregierung mit langen Laufzeiten, z.B. 10-jährige Bundesanleihen.
  • Funktion: Anleihen garantieren Sicherheit und reduzieren die Volatilität des Portfolios. Ihre Stärken haben sie in Zeiten einer Deflation oder wirtschaftlichen schwachen Jahren.

Obwohl das 60/40 Portfolio lange Zeit als sicher galt, kamen gerade in den letzten Jahren Zweifel an der Anlagestrategie auf. Vor allem die schlechte Performance der Strategie 2022 schien deren Aus zu bedeuten. Allein in diesem Jahr verloren die 60/40 Portfolios gegenüber anderen Anlagestrategien um etwa 16 %. Ausgelöst wurde das vor allem durch die anhaltend hohe Inflation und die restriktive Geldpolitik der Zentralbanken. Diese Abhängigkeit gehört mitunter zu den größten Nachteilen für Anleger.

Was sind die Vor- und Nachteile eines 60/40 Portfolios?

Grundsätzlich kann die Bewertung der Effektivität eines 60/40 Portfolios nicht ohne eine Analyse der Vor- und Nachteile erfolgen. Denn die Anlagestrategie bietet nicht nur eine strukturierte Vermögensallokation zwischen Aktien und Anleihen, sondern auch stabile Rendite. Gleichzeitig überwiegen in wirtschaftlich schwierigen Jahren die Nachteile.

Vorteile des 60/40 Portfolios:

  1. Breite Diversifikation: Die Mischung aus Aktien und Anleihen reduziert das Risiko und stabilisiert die Performance des Portfolios.

  2. Risikomanagement: Durch die Kombination von Wachstums- und Sicherheitsanlagen ist das Portfolio besser gegen Marktunsicherheiten abgesichert.

  3. Langfristige Stabilität: Historische Daten zeigen, dass das 60/40 Portfolio über verschiedene Marktphasen hinweg stabile Renditen erzielen kann. Die annualisierte Rendite liegt in der Regel zwischen 6 bis 8 % pro Jahr, abhängig von den spezifischen Marktbedingungen. Grundsätzlich kann die Prognose für die Rendite je nach Geldpolitik und Entwicklungen am Aktienmarkt aber variieren. Deshalb mussten 2022 viele Anleger aufgrund der wirtschaftlichen Lage und der veränderten Zinsen durch die Zentralbank Verluste hinnehmen.

Nachteile des 60/40 Portfolios:

  1. Begrenzte Rendite in Boom-Märkten: In Zeiten starker Marktentwicklungen kann das Portfolio hinter den Renditen stärker fokussierter Strategien zurückbleiben. Im Jahr 2022 zum Beispiel haben Aktien- und Anleihemärkte teils erhebliche Verluste hinnehmen müssen.

  2. Zinsrisiko: Anleihen sind anfällig für Zinsänderungen. Wenn die Zinssätze steigen, können die Kurswerte bestehender Anleihen sinken. Dies betrifft insbesondere langfristige Anleihen.

  3. Inflationsrisiko: In Zeiten hoher Inflation und bei Rezession können Anleihen an Wert verlieren, da ihre festen Zinserträge weniger wert sind. Das schmälert die jährliche Rendite.

Angesichts der deutlichen Risiken muss das Portfolio gut durchdacht sein.

Wie baut man sein eigenes 60/40 Portfolio auf?

Um ein sicheres und stabiles 60/40 Portfolio aufzubauen, sollten Sie daher folgende Schritte berücksichtigen:

  1. Festlegung der Zielgewichtungen: Beginnen Sie mit der klassischen Aufteilung von 60 % Aktien und 40 % Anleihen.

  2. Auswahl der Anlageklassen:

    • Aktien-ETFs: Wählen Sie breite und globale Aktien-ETFs wie den MSCI World ETF oder den S&P 500 ETF.
    • Anleihen-ETFs: Investieren Sie in langfristige und kurzfristige Anleihen-ETFs. Langfristige Anleihen-ETFs wären beispielsweise der iShares Euro Government Bond 15-30 Years ETF oder der Vanguard Long-Term Treasury ETF. Zu den kurzfristige Anleihen-ETFs gehören der iShares Euro Government Bond 1-5 Years ETF oder der SPDR Bloomberg Barclays 1-3 Month T-Bill ETF.

Wie bei einem Pantoffel Portfolio auch gilt: Sobald Sie das Portfolio zusammengestellt haben, sollten sie mindestens einmal jährlich die Gewichtung überprüfen (Rebalancing). Nur so können Sie auf Veränderungen im Portfolio durch beispielsweise schwankende Aktienkurse reagieren und die Balance aufrechterhalten.

Varianten des 60/40 Portfolios

Natürlich können Sie beim Aufbau des 60/40 Portfolios die Zusammensetzung der Aktien oder Anleihen je nach Risikobereitschaft variieren:

Defensive Variante

  • Ziel: Minimierung des Risikos und Sicherstellung stabiler, wenn auch geringer Renditen.

  • Aufbau: 50 % Anleihen, 30 % Aktien, 10 % Rohstoffe, 10 % Gold.

  • Beispiel: Investieren Sie 50 % in langfristige Anleihen, 30 % in einen globalen Aktien-ETF, 10 % in einen Rohstoff-ETF und 10 % in einen Gold-ETF.

Ausgewogene Variante

  • Ziel: Balance zwischen Sicherheit und Rendite.

  • Aufbau: 60 % Aktien, 40 % Anleihen.

  • Beispiel: Investieren Sie 60 % in breite Aktien-ETFs und 40 % in langfristige und kurzfristige Anleihen-ETFs.

Offensive Variante

  • Ziel: Maximierung der Rendite durch einen stärkeren Fokus auf renditestärkere Anlagen.

  • Aufbau: 70 % Aktien, 30 % Anleihen.

  • Beispiel: Investieren Sie 70 % in globale Aktien-ETFs und 30 % in Anleihen-ETFs.

Alternativ investieren: Crowdinvesting

Obwohl das 60/40 Portfolio eine bewährte Strategie für viele Anleger darstellt, überwiegen in wirtschaftlich schweren Zeiten oftmals dessen Schwächen. Deswegen suchen viele Anleger nach sicheren Alternativen. Eine davon ist das Crowdinvesting.

Bei dieser Anlageform können Investoren mit ihrem Geld nachhaltige und soziale Projekte finanzieren. Im gleichen Zug erhalten sie für ihr soziales Engagement Rendite. Und das alles mit einem vergleichsweise geringen Risiko.

 
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Daher ist das Crowdinvesting eine interessante Alternative zur klassischen Vermögensallokation durch Aktien- und Anleihemärkte, insbesondere für Anleger, die auf der Suche nach neuen und innovativen Investmentmöglichkeiten sind.