Zuletzt aktualisiert am 10.10.2024

Pantoffel Portfolio: Sicher und renditestark investieren

Frau mit Pantoffeln und Geld in den Händen

Das Pantoffel Portfolio ist eine bewährte Anlagestrategie für alle, die nach einer ausgewogenen Kombination aus Sicherheit und Rendite suchen. Denn anders als komplexe Anlagestrategien verfolgt es einen klaren und strukturierten Ansatz, der einfach umzusetzen und zu verstehen ist. Erfahren Sie in diesem Artikel, wie sich ein Pantoffel-Portfolio zusammensetzt, welche Vor- und Nachteile es bietet und wie Sie es gezielt auf Ihre Bedürfnisse anpassen können.

 
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Was ist ein Pantoffel Portfolio?

Das Pantoffel Portfolio ist eine Anlagestrategie, die auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Sicherheit und Rendite abzielt. Der Name „Pantoffel-Portfolio“ rührt von der Vorstellung, dass diese Strategie so bequem und risikofrei sei, wie das Tragen von Pantoffeln. Konzipiert wurde es in den 2000er-Jahren von der Stiftung Warentest und deren Finanztest-Abteilung. Die Idee dahinter war die Schaffung einer Anlagestrategie, die einfach, sicher und für jeden verständlich ist. Daher setzt das Portfolio auf eine klare Aufteilung zwischen sicheren Anlagen (wie Anleihen oder Geldmarktfonds) und renditestärkeren Investitionen (wie Aktien oder Immobilienfonds).

Wie setzt sich ein Pantoffel Portfolio zusammen?

Basierend auf der Grundidee, durch eine einfache Diversifikation das Risiko zu minimieren und zugleich die Rendite zu erhöhen, setzt sich ein Pantoffel Portfolio wie folgt zusammen:

Sichere Anlagen

  • Geldmarktfonds: Diese Fonds investieren in kurzfristige und hochliquide Finanzinstrumente wie Schatzwechsel (z.B. 3-Monats-Schatzwechsel des Bundes) oder Einlagenzertifikate (z.B. Festgeldanlagen bei Banken). Sie bieten eine hohe Sicherheit und Liquidität, jedoch meist geringere Renditen. Im Pantoffel-Portfolio sind sie der Sicherheitsanker, der Marktschwankungen auf die Gesamtanlage abmildern sollen.
  • Anleihen: Hierzu zählen sowohl Staatsanleihen (z.B. die 10-jährige Bundesanleihe, ausgegeben von der Bundesrepublik Deutschland) als auch Unternehmensanleihen mit hoher Bonität. Zu Letzteren gehören beispielsweise Anleihen der Apple Inc. oder Siemens AG, die aufgrund ihrer soliden finanziellen Lage und hohen Bonität als sicher gelten. Zusammen garantieren diese Anleihen regelmäßige Zinszahlungen und eine relativ sichere Rückzahlung des Kapitals am Ende der Laufzeit. Dadurch wird die Stabilität des Portfolios gesichert und dessen Volatilität reduziert.

Renditestärkere Investitionen

  • Aktien: Ein weiterer wesentlicher Bestandteil eines Pantoffel-Portfolios sind breit diversifizierte Aktienfonds oder ETFs. Diese investieren in viele verschiedene Unternehmen und nutzen so die langfristigen Wachstumschancen der Aktienmärkte. Dabei soll der Aktienanteil durch Kursgewinne und Dividenden eine höhere Rendite ermöglichen. Beliebte ETFs für ein Pantoffel-Portfolio sind:

    1. iShares Core MSCI World UCITS ETF: Dieser ETF bildet den MSCI World Index ab, der die Performance von Unternehmen aus 23 entwickelten Märkten weltweit verfolgt. Mit einer breiten Diversifikation über zahlreiche Branchen und Länder bietet er somit eine solide Grundlage für langfristige Renditechancen.
    2. Vanguard FTSE All-World UCITS ETF: Dieser ETF zielt darauf ab, den FTSE All-World Index nachzubilden - der sowohl Unternehmen aus entwickelten Märkten und Schwellenländern enthält. Durch diese breite geografische Streuung können Investoren von den globalen Wachstumschancen profitieren und zugleich ihr Portfolio weiter diversifizieren.
  • Immobilienfonds: Immobilienfonds oder REITs (Real Estate Investment Trusts) erlauben Investitionen in Immobilien - ohne aber direkt Immobilien erwerben zu müssen. So erhalten die Anleger Zugang zu den Erträgen und Wertsteigerungen des Immobilienmarktes und steigern gleichzeitig die Diversifikation des Portfolios. Ein möglicher Immobilienfonds oder REIT wäre:

    1. Union Investment - UniImmo Deutschland: Dieser offene Immobilienfonds investiert in eine Vielzahl von Immobilien in Deutschland, darunter Bürogebäude, Einzelhandelsimmobilien und Wohnobjekte. Der Fond bietet eine regelmäßige Einkommensquelle durch Mieteinnahmen.
    2. Prologis, Inc. (PLD): Prologis ist ein führendes Unternehmen im Bereich der Logistikimmobilien und gehört zu den größten REITs weltweit. Der REIT investiert in Industrie- und Logistikimmobilien, die an große Unternehmen und Logistikdienstleister vermietet werden.

Aufteilung und Anpassung eines Pantoffel-Portfolios

Aus den sicheren Anlagen und renditestarken Investitionen wird anschließend ein guter Mix erstellt. Eine gängige Aufteilung könnte aus 70 % sicheren Anlagen und 30 % renditestärkeren Investitionen bestehen. Die Gewichtung kann je nach Risikoprofil des Anlegers angepasst werden. Um die ursprüngliche Gewichtung des Portfolios beizubehalten, ist aber ein regelmäßiges Rebalancing wichtig.

Was bedeutet Rebalancing?

Damit ist der Prozess gemeint, bei dem die Gewichtung der verschiedenen Anlageklassen im Portfolio wiederhergestellt wird, um die ursprünglich festgelegte Verteilung zwischen sicheren und renditestärkeren Investitionen aufrechtzuerhalten. Ohne Rebalancing könnten sich mit der Zeit die Gewichtungen der Anlagen verschieben. Damit würde unweigerlich das Risiko ansteigen und höher ausfallen als ursprünglich beabsichtigt. So könnte beispielsweise ein starker Anstieg der Aktienmärkte dazu führen, dass der Anteil der renditestärkeren Investitionen auf 40 % steigt, während der Anteil der sicheren Anlagen auf 60 % sinkt.

Wie oft sollte das Rebalancing durchgeführt werden?

Typische Rebalancing-Intervalle sind jährlich oder halbjährlich. Einige Anleger entscheiden sich auch für ein ereignisgesteuertes Rebalancing. Hier werden entsprechende Portfolio-Anpassungen vorgenommen, sobald signifikante Marktbewegungen oder wirtschaftliche Ereignisse auftreten. Dann werden übergewichtete Anlagen verkauft und untergewichtete gekauft. Nur so kann die ursprüngliche Verteilung wiederhergestellt werden.

Was sind die Vor- und Nachteile eines Pantoffel Portfolios?

Und obwohl das Pantoffel-Portfolio auf Sicherheit und Rendite abzielt, gibt es auch hier einige Vor- und Nachteile.

Vorteile eines Pantoffel Portfolios

  1. Klar strukturierte Diversifikation Das Pantoffel-Portfolio bietet eine klare und einfache Struktur durch die Aufteilung in sichere Anlagen und renditestärkere Investitionen. Diese Diversifikation hilft, das Risiko der Anleger zu minimieren.

  2. Stabile Renditen Durch die Investition in sichere Anlagen wie Staatsanleihen oder Geldmarktfonds werden stabile und regelmäßige Erträge erzielt. Somit hat jeder Anleger eine zuverlässige Einkommensquelle, während die renditestärkeren Investitionen langfristig potenziell höhere Erträge generieren.

  3. Einfache Handhabung Das Pantoffel-Portfolio ist aufgrund seiner klaren Struktur und der simplen Aufteilung leicht zu verstehen und zu verwalten. Deshalb ist es besonders für Einsteiger geeignet, die sich nicht mit komplexen Anlagestrategien auseinandersetzen möchten.

  4. Regelmäßiges Rebalancing sorgt für Gleichgewicht Das regelmäßige Rebalancing hilft, die ursprüngliche Gewichtung des Portfolios aufrechtzuerhalten, indem es die Anteile der verschiedenen Anlageklassen anpasst. Dies stellt sicher, dass das Risiko-Rendite-Verhältnis des Portfolios konstant bleibt.

  5. Individuell anpassbar Je nach Risikobereitschaft kann der Anleger sein Pantoffel-Portfolio selbst gestalten und aufbauen.

Nachteile eines Pantoffel Portfolios

  1. Geringere Rendite in Hochphasen Da ein erheblicher Teil des Portfolios in sichere Anlagen investiert, kann die Rendite in Phasen stark steigender Märkte möglicherweise gering ausfallen. Beispiel: In einem Jahr, in dem der Aktienmarkt um 20 % wächst, könnten die 30 % Aktien im Pantoffel-Portfolio nur begrenzt von dieser positiven Entwicklung profitieren, da der Großteil des Portfolios in sicheren Anlagen investiert ist.

  2. Inflationsrisiko Sichere Anlagen, insbesondere kurzfristige Geldmarktfonds und Anleihen, sind oft weniger rentabel, insbesondere in Zeiten hoher Inflation. Beispiel: Liegt die Inflationsrate bei 3 % und belaufen sich die Erträge aus Staatsanleihen auf 2 %, verlieren diese an realer Kaufkraft.

  3. Begrenzte Flexibilität Das Pantoffel-Portfolio ist auf eine vordefinierte Struktur angewiesen, die nicht unmittelbar auf Marktveränderungen reagieren kann. Damit ist die Flexibilität stark einschränkt.

  4. Mögliche Konzentration auf traditionelle Anlagen Das Pantoffel-Portfolio konzentriert sich in der Regel auf traditionelle Anlageklassen wie Anleihen und Aktien. Dadurch bleiben Investitionschancen in alternative oder innovative Anlagemöglichkeiten (z.B. Kryptowährungen) oft unberücksichtigt.

Wie bauen Sie Ihr Pantoffel Portfolio auf?

Möchten auch Sie ein Pantoffel-Portfolio aufbauen, müssen Sie sich zwingend Gedanken über die Gewichtung von sicheren Anlagen und renditestärkeren Investitionen machen. Je nach Aufteilung ist ihr Portfolio defensiv, ausgewogen und offensiv. Grundsätzlich gilt: Je niedriger Ihre Risikobereitschaft, desto geringer sollte der Aktienanteil sein.

Defensives Pantoffel-Portfolio

Ziel:

Minimierung des Risikos bei gleichzeitiger Sicherstellung stabiler, wenn auch eher geringer Renditen.

Aufbau:

  1. Sichere Anlagen: 80 % bis 90 % Beispiele: Staatsanleihen von Ländern mit hoher Bonität (z. B. deutsche Bundesanleihen, US-Treasuries), Geldmarktfonds, Einlagenzertifikate Erklärung: Diese Anlagen bieten geringe Risiken und eine stabile, aber niedrige Rendite. Sie dienen dazu, den Kapitalerhalt zu gewährleisten.

  2. Renditestärkere Investitionen: 10 % bis 20 % Beispiele: Breite Aktien-ETFs (z. B. MSCI World ETF), Immobilienfonds (REITs, z. B. iShares European Property Yield UCITS ETF) Erklärung: Der kleinere Anteil an renditestärkeren Anlagen soll zusätzliche Erträge generieren, ohne das Risiko allzu stark zu erhöhen.

Beispiel: Ein defensives Pantoffel-Portfolio könnte 85 % in Staatsanleihen und Geldmarktfonds und 15 % in einen globalen Aktien-ETF und einen Immobilien-ETF investieren. Diese Aufteilung sorgt für hohe Sicherheit und begrenzte Schwankungen und eignet sich für Anleger, die keine hohen Renditen erwarten.

Ausgewogenes Pantoffel-Portfolio

Ziel:

Ein ausgewogenes Verhältnis von Sicherheit und Rendite, um von den Vorteilen beider Anlagearten zu profitieren.

Aufbau:

  1. Sichere Anlagen: 50 % bis 60 % Beispiele: Unternehmensanleihen mit hoher Bonität, gemischte Anleihenfonds, Geldmarktfonds Erklärung: Diese Anlagen bieten eine solide Basis und reduzieren die Gesamtrisiken des Portfolios.

  2. Renditestärkere Investitionen: 40 % bis 50 % Beispiele: Aktien-ETFs (z. B. S&P 500 ETF, MSCI World ETF), Immobilien-ETFs (z. B. iShares US Real Estate ETF) Erklärung: Der größere Anteil an Aktien- und Immobilien-ETFs ermöglicht höhere Renditen, während das Risiko durch die gesicherte Basis gemindert wird.

Beispiel: Ein ausgewogenes Pantoffel-Portfolio könnte 55 % in Unternehmensanleihen und Geldmarktfonds und 45 % in einen breiten Aktien-ETF sowie einen REIT-ETF investieren. Diese Struktur bietet eine Balance zwischen Sicherheit und Rendite und eignet sich für Anleger, die sowohl auf Stabilität als auch auf Wachstumschancen setzen.

Offensives Pantoffel-Portfolio

Ziel:

Maximierung der Renditen durch stärkeren Fokus auf renditestärkere Investitionen, bei akzeptierbarem Risiko.

Aufbau:

  1. Sichere Anlagen: 20 % bis 30 % Beispiele: Kurzfristige Staatsanleihen, liquide Geldmarktfonds Erklärung: Der kleinere Anteil an sicheren Anlagen dient dazu, eine gewisse Basisstabilität zu gewährleisten, während der Großteil des Portfolios für höhere Erträge genutzt wird.

  2. Renditestärkere Investitionen: 70 % bis 80 % Beispiele: Aktien-ETFs (z. B. MSCI Emerging Markets ETF, Nasdaq 100 ETF), Immobilien-ETFs (z. B. Global X SuperDividend REIT ETF) Erklärung: Der hohe Anteil an renditestärkeren Anlagen zielt darauf ab, von den Wachstumschancen der Märkte zu profitieren und eine höhere Rendite zu erzielen.

Beispiel: Ein offensives Pantoffel-Portfolio könnte 25 % in sichere Anlagen wie kurzlaufende Staatsanleihen und 75 % in einen globalen Aktien-ETF sowie einen internationalen Immobilien-ETF investieren. Diese Strategie zielt auf maximales Wachstum bei einer erhöhten Risikobereitschaft.

Alternative Investitionsmöglichkeiten: Crowdinvesting

So aufgebaut unterscheidet sich das Pantoffel-Portfolio mit seiner einfachen Struktur und klaren Aufteilung in Sicherheits- und Renditebausteine deutlich von anderen Portfolios, wie das 60/40-Portfolio oder das All-Weather-Portfolio. Zwar zielen diese ebenfalls auf ein ausgewogenes Risiko-Rendite-Verhältnis ab, jedoch mit einem komplizierteren Ansatz.

Und obwohl das Pantoffel Portfolio einen simplen Aufbau verfolgt, kann es für unerfahrene Anleger zu komplex oder zu detailliert sein. Aber auch für diese Anleger gibt es alternative Anlagemöglichkeiten. Eine davon ist das Crowdinvesting.

 
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