Zuletzt aktualisiert am 19.12.2024

Sparziele für verschiedene Altersgruppen: So viel Geld muss für die Rente angespart werden

Wie viel Geld Sie fürs Alter brauchen, hängt im Grund von Ihrem Lebensstil ab - und Ihrem monatlichen Einkommen. Wenn Sie beispielsweise ein Nettogehalt von 2.500 Euro haben, haben Sie vermutlich einen anderen Lebensstil als jemand, dem monatlich 4.000 Euro netto zur Verfügung stehen. Basierend darauf hat jeder Mensch andere Vorstellungen für seinen Lebensstandard im Alter. Demnach lässt sich wohl nicht einfach ein exaktes Sparziel mit einer Formel berechnen?

Geld haufen und Zielscheibe mit Pfeil als Zeichen für Ziel bzw. Goal

Nicht ganz: Auch wenn der individuelle Lebensstil eine große Rolle spielt, gibt es Richtwerte, wie viel Sie für die Rente zurücklegen sollten – je nach Alter und Einkommen. Diese Sparziele helfen Ihnen, eine solide Vorsorge aufzubauen, um im Rentenalter Ihren gewünschten Lebensstandard halten zu können. Denn die gesetzliche Rente allein reicht meist nicht aus, um alle Kosten im Alter zu decken. Umso wichtiger ist es, frühzeitig zu planen und regelmäßig zu sparen.

Wann sollten Sie für die Rente zum Sparen anfangen?

Damit die Rentenlücke im Alter geschlossen ist, empfehlen Experten, so früh wie möglich mit dem Sparen zu beginnen. Dabei sorgt der Zinseszinseffekt dafür, dass selbst kleine Beiträge über viele Jahre hinweg erheblich anwachsen können. So rät die Verbraucherzentrale, monatlich 10 bis 15 Prozent des Nettoeinkommens zur Absicherung im Alter zurückzulegen.

Auch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales empfiehlt einen frühen Start beim Thema Altersvorsorge, da die Auszahlungen der Deutschen Rentenversicherung in den meisten Fällen nicht ausreichen werden.

Folgendes Beispiel verdeutlicht die Unterschiede zwischen einem frühen und späten Sparbeginn:

Beginnt man mit 25 Jahren und spart monatlich 200 Euro bei einer jährlichen Rendite von 5 %, hat man mit 65 Jahren etwa 290.000 Euro für die Altersvorsorge angespart. Beginnt man hingegen erst mit 35 Jahren, hätte man bei gleichen Bedingungen nur etwa 160.000 Euro zur Verfügung.

So viel Geld sollten Sie im Alter von 30, 40, 50 und 60 Jahren angespart haben

Je früher Sie demnach fürs Alter vorsorgen, desto einfacher ist es, durch den Zinseszinseffekt und regelmäßige Sparraten ein solides Polster für den Ruhestand aufzubauen. Experten empfehlen daher, dass in verschiedenen Altersstufen bestimmte Sparziele erreicht sein sollten - abhängig vom Einkommen.

So viel sollten Sie mit 30 für die Altersvorsorge bereits auf dem Konto haben

Um im Alter von 30 Jahren gut für die Rente vorbereitet zu sein, empfehlen Finanzexperten, etwa das 1-fache Ihres aktuellen Jahresgehalts zum Vermögensaufbau. Das bedeutet, dass Anleger bei einem Durchschnittsgehalt von 42.000 Euro brutto (rund 2.275 Euro netto pro Monat) bis zu Ihrem 30. Lebensjahr genau diese Summe zur Seite legen sollten.

Warum ist das notwendig? Ganz einfach: Die gesetzliche Rente deckt nur etwa 48 % des letzten Bruttoeinkommens ab.

Berechnung der staatlichen Rente

  1. 48 % von 42.000 Euro Bruttojahreseinkommen:
    • Jährliche Rente: 20.160 Euro
    • Monatliche Rente: Ca. 1.680 Euro brutto.
  2. Netto-Rente (nach Steuern und Abzügen):
    • Bei einem Brutto-Rentenbetrag von 1.680 Euro und geschätzten Abzügen (z. B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung), kann die Netto-Rente auf 1.300 Euro pro Monat sinken.
  3. Rentenlücke: 2.205 Euro - 1.300 Euro = 905 Euro fehlen monatlich.

Angenommen, Sie beziehen die Rente für 20 Jahre, dann müssen Sie zum Ausgleich dieser Differenz noch 217.200 Euro angespart haben:

  • 905 Euro x 12 Monate x 20 Jahre = 217.200 Euro.

So viel sollten Sie mit 40 für den Ruhestand bereits auf dem Konto haben

Mit 40 Jahren sollten Sie bereits deutlich mehr Geld zurückgelegt haben – rund 114.000 Euro. Diese Zahl ergibt sich aus folgenden Überlegungen:

Ein 40-Jähriger verdient in Deutschland im Schnitt 52.221 Euro brutto pro Jahr. Das entspricht einem monatlichen Nettogehalt von 2.775 Euro. Das ergibt eine Rente von ca. 1.578 Euro netto im Monat. Daraus ergibt sich eine monatliche Lücke von 727 Euro (2.775 Euro - 1.578 Euro = 727 Euro).

Über einen Zeitraum von 20 Jahren Rentenbezug summiert sich diese Lücke auf etwa 174.000 Euro (ohne Berücksichtigung von Inflation und Steuern). Sparen Sie ab sofort 10 % Ihres monatlichen Nettogehalts (also etwa 277 Euro), würden Sie bis zum Renteneintritt mit 67 Jahren rund 91.000 Euro ansparen. Um die Rentenlücke zu schließen, müssten Sie daher bereits jetzt zusätzliche Sparmaßnahmen ergreifen. Etwa in Form von Investmentfonds oder ETFs.

Wie viel Geld müssten Sie mit 50 erspart haben?

Um im Alter von 50 Jahren den bisherigen Lebensstandard auch im Ruhestand beizubehalten, sollten Sie idealerweise etwa 141.000 Euro angespart haben. Wie kommt es zu dieser Summe?

Im Durchschnitt verdient ein 50-Jähriger in Deutschland jährlich rund 53.720 Euro brutto. Das entspricht einem monatlichen Nettogehalt von etwa 2.840 Euro. Das ergibt im Ruhestand eine monatliche Rente von 1.615 Euro netto. Demnach fehlen Ihnen 1.225 Euro pro Monat, um Ihr aktuelles Einkommen vollständig zu ersetzen.

Diese monatliche Lücke von 1.225 Euro summiert sich über einen Zeitraum von 14 Jahren im Ruhestand auf etwa 199.000 Euro, unter Berücksichtigung von Steuern und Inflation.

Sollten Sie ab sofort 10 % Ihres Nettogehalts (rund 284 Euro monatlich) sparen, könnten Sie bis zum Renteneintritt mit 67 Jahren noch etwa 58.000 Euro ansparen. Allerdings fehlen dann immer noch 141.000 Euro, um die finanzielle Lücke vollständig zu schließen.

Eine Faustregel für die private Altersvorsorge besagt, dass Sie etwa 10 bis 15 % Ihres Nettoeinkommens für die Rente zurücklegen sollten. Wer bereits seit 30 Jahren arbeitet und im Schnitt 20.000 Euro netto pro Jahr verdient hat, sollte daher mindestens 60.000 Euro an Rücklagen gebildet haben, um sich im Ruhestand besser abzusichern.

Wie viel Kapital sollten Sie im Alter von 60 haben?

Im Alter von 60 Jahren sollte Ihr angespartes Kapital beträchtlich sein. Ein Beispiel: Angenommen, eine Ingenieurin hat über 40 Jahre hinweg ein durchschnittliches Jahresnettoeinkommen von 50.000 Euro. Bei einer Sparrate von 10 Prozent wären bis zum Alter von 60 Jahren 200.000 Euro zusammengekommen:

  • 10 % von 50.000 Euro (jährliches Nettoeinkommen) = 5.000 Euro
  • 5.000 Euro x 40 Jahre = 200.000 Euro

Sollte die Ingenieurin jedoch einen höheren Lebensstandard anstreben und 15 Prozent ihres Einkommens sparen, wären bis zum 60. Lebensjahr 300.000 Euro als Kapital für die Altersvorsorge erforderlich:

  • 15 % von 50.000 Euro = 7.500 Euro
  • 7.500 Euro x 40 Berufsjahre = 300.000 Euro

Ein entscheidender Faktor beim Kalkulieren Ihrer Rücklagen ist die Lebenserwartung. 2020 lag sie in Deutschland bei 78,9 Jahren für Männer und 83,6 Jahren für Frauen. Da die Lebenserwartung in den kommenden Jahrzehnten weiter ansteigt, müssen heutige 50- und 60-Jährige davon ausgehen, dass sie länger von ihrem angesparten Kapital leben müssen.

Deswegen muss jeder frühzeitig Vermögen aufbauen. Ein einfaches Sparbuch mit vielleicht 1,00 % Zinsen reicht als Geldanlage aber nicht auch.

Vermögen aufbauen mit Investments

Wenn Sie bisher wenig finanzielle Rücklagen aufgebaut haben, ist es jetzt an der Zeit, sich aktiv um Ihre Altersvorsorge zu kümmern. Mit einem konsequenten Sparplan können Sie auch mit kleineren Beträgen langfristig Vermögen aufbauen. Ein bewährter Ansatz sind natürlich Aktien oder ETF-Sparpläne. ETFs (Exchange Traded Funds) sind Fonds, die einen gesamten Aktienindex, wie den MSCI World oder den DAX, nachbilden. Sie bieten den Vorteil einer breiten Risikostreuung und entwickeln sich in der Regel genauso wie der Index, den sie abbilden.

Ein nützlicher Ansatz, um Finanzen zu managen, ist die 50:30:20-Regel. Sie besagt, dass 50 % des Einkommens für Fixkosten wie Miete und Versicherungen genutzt werden, 30 % für Freizeit und Hobbys und 20 % sollten gespart werden. Diese Regel hilft dabei, konsequent Geld zur Seite zu legen, was ein entscheidender Schritt für Ihre finanzielle Zukunft ist.

Neben ETFs gibt es auch weitere Möglichkeiten, wie Sie Ihr Geld für sich arbeiten lassen können - etwa durch Crowdinvesting. Hier können Sie bereits mit geringen Beträgen in Projekte investieren, die Sie interessieren, und von deren Erfolg profitieren. Plattformen wie Xavin bieten Ihnen die Möglichkeit, direkt in lokale und nachhaltige Projekte zu investieren und damit sowohl finanzielle Renditen als auch soziale Wirkung erzielen. Perfekt, um nicht nur für das Alter vorzusorgen, sondern auch nachhaltig etwas zu bewirken.