Frühzeitig Geld für die Kinder zu sparen, ist eine der klügsten Entscheidungen, die Eltern treffen können. Ob für den Führerschein, das Studium oder die erste Wohnung – eine gut durchdachte Anlagestrategie kann helfen, für all diese Lebensabschnitte vorzusorgen. Doch welche Möglichkeiten gibt es, um für Kinder langfristig Vermögen aufzubauen? Und warum ist das eigentlich wichtig?
Geld anlegen für Kinder ist der Grundstein für eine spätere finanzielle Sicherheit und Unabhängigkeit. So sind die eigenen Kinder oder Enkel später bei wichtigen Lebensentscheidungen, wie dem Studium oder dem ersten Auto, finanziell abgesichert.
Der langfristige Vermögensaufbau profitiert insbesondere vom sogenannten Zinseszinseffekt. Je früher Eltern regelmäßig Geld sparen, desto mehr Zeit hat dieses, Zinsen und Renditen zu erwirtschaften.
Beispielrechnung:
Die Höhe der monatlichen Sparrate hängt von den finanziellen Möglichkeiten und Zielen der Eltern ab. Um eine solide Grundlage für das Erwachsenenleben des Kindes zu schaffen, sind monatliche Sparraten zwischen 25 Euro und 100 Euro sinnvoll.
Beispiele und Rechnungen:
Wie Sie das Geld am besten anlegen, können Sie selbst entscheiden. Hier gibt es durchaus verschiedene Möglichkeiten, um langfristig Geld für den Nachwuchs anzusparen. Die Wahl der richtigen Anlageform hängt dabei von Ihrer Risikobereitschaft, der geplanten Laufzeit und den finanziellen Zielen ab.
Vorweg: Ein Depot ist die Grundlage, um Wertpapiere wie Fonds, ETFs oder Aktien zu verwalten. So können Eltern im Namen ihres Kindes ein eigenes Depot eröffnen und dort gezielt Geld anlegen. Möchten Sie außerdem in verschiedene Anlageklassen (Aktien, Anleihen oder Immobilien) investieren, sind Fonds eine gute Wahl.
Vorteile von Fonds:
Beispiel: Ein Elternteil investiert 10.000 Euro in einen aktiv verwalteten Fonds mit einer jährlichen Rendite von 4 %. Nach 10 Jahren wäre diese Investition knapp 14.802 Euro wert.
ETFs (Exchange Traded Funds) gehören zu den beliebtesten Anlageformen für den Vermögensaufbau der Kinder. Sie sind eine kostengünstige und flexible Alternative, um in den Aktienmarkt zu investieren. Über einen ETF-Sparplan können Eltern außerdem regelmäßig kleine Beträge investieren. Das bringt den Vorteil des Cost-Average-Effekts mit sich.
Beim Cost-Average-Effekt investiert man regelmäßig einen festen Betrag - unabhängig vom aktuellen Kurs des ETFs. So werden bei hohen Kursen weniger Anteile gekauft. Bei niedrigen Kursen hingegen mehr. Dadurch ergibt sich über die Zeit ein Durchschnittspreis, der das Risiko mindert, zu ungünstigen Zeitpunkten zu kaufen.
Angenommen, Sie investieren jeden Monat 100 Euro in einen MSCI World ETF. Liegt der Kurs des ETFs in einem Monat bei 50 Euro, kaufen Sie 2 Anteile. Liegt der Kurs im nächsten Monat bei 25 Euro, können Sie 4 Anteile erwerben. Durch den regelmäßigen Kauf von Anteilen zu unterschiedlichen Preisen erzielen Sie langfristig einen Durchschnittspreis, der Ihnen hilft, Kursschwankungen auszugleichen und das Risiko zu minimieren.
Der MSCI World ETF, der über 1.600 Unternehmen weltweit abdeckt, erzielte in den letzten Jahren durchschnittliche Renditen von 7 bis 8 % pro Jahr. Werden nun monatlich 100 Euro in diesen ETF eingezahlt, ergibt sich bei einer durchschnittlichen Rendite von 6 % nach 18 Jahren ein Endkapital von 38.000 Euro.
Festgeldkonten bieten ebenfalls eine sichere Möglichkeit, Geld anzulegen. Der Vorteil: Einlagen bis zu 100.000 Euro sind durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt. Eltern können auch ein Tagesgeldkonto für ihr Kind eröffnen. Der Vorteil: Tagesgeld bietet im Vergleich zu Festgeld mehr Flexibilität, da das Geld jederzeit verfügbar ist. Dafür sind die Zinsen niedriger.
Beispiel:
Bei einem Festgeldkonto mit einer Laufzeit von 5 Jahren und einem Zinssatz von 1,5 % kann eine Einlage von 10.000 Euro nach Ablauf der Laufzeit 10.775 Euro wert sein.
Dagegen wären bei Tagesgeldkonten mit einem Zinssatz von 0,5 %, die 10.000 Euro nach 5 Jahren nur 10.253 Euro wert. Allerdings ist das Geld für Ihr Kind jederzeit verfügbar. Diese Flexibilität ist gerade bei kurzfristigen finanziellen Engpässen vorteilhaft.
Traditionelle Sparformen wie das Sparbuch haben in den letzten Jahren an Attraktivität verloren. Schuld daran waren die geringen Zinsen. Manchmal gab es gar keine Zinsen mehr. Hier hat die Inflation quasi den Wert des angesparten Geldes weiter verringert. Trotzdem haben Sparbücher eine hohe Sicherheit und sind für kurzfristige Ziele weiterhin sinnvoll.
Beispiel:
Ein Sparbuch mit einer Verzinsung von 0,5 % bringt bei einer monatlichen Sparrate von 50 Euro nach 18 Jahren einen Endbetrag von etwa 11.000 Euro.
Ebenfalls eine Idee ist das Kinderkonto - ein Girokonto, das speziell für Kinder eingerichtet wird und von Eltern verwaltet werden kann. Hierauf können kleinere Geldbeträge für das Kind eingezahlt werden. Gleichzeitig lernt der Nachwuchs den verantwortungsvollen Umgang mit Geld. Ab einem bestimmten Alter können Kinder eigenständig auf das Konto zugreifen, z. B. über eine Kinder-Bankkarte.
Die Eröffnung eines Kinderkontos ist meist unkompliziert. Folgende Dokumente werden meist benötigt:
Auch wenn Versicherungen und Schutzbriefe oft als sichere Anlageformen beworben werden, sind sie selten die beste Wahl für eine langfristige Geldanlage im Namen des Kindes. Kapitalbildende Versicherungen, wie Lebensversicherungen oder Ausbildungsversicherungen, kombinieren hierbei einen Sparanteil mit einem gewissen Versicherungsschutz. Dies klingt im ersten Moment sinnvoll. Bei näherer Betrachtung offenbaren sich aber einige Nachteile:
Ein großer Vorteil bei der Geldanlage für Kinder sind übrigens die steuerlichen Freibeträge. Damit können die Eltern Kapitalerträge für ihre Kinder steuerfrei ansparen. Dabei müssen zwei Freibeträge unterschieden werden:
Beispiel: Angenommen, Sie wählen ETF-Sparpläne um das Geld für Ihr Kind anzulegen. Diese erzielen eine jährliche Rendite von 6 %. Wenn das Kind in einem Jahr Kapitalerträge von 2.000 Euro erzielt, bleiben diese aufgrund des Sparerpauschbetrags von 1.000 Euro zunächst steuerfrei. Die verbleibenden 1.000 Euro werden dann dem Grundfreibetrag zugerechnet. Solange die Kapitalerträge und sonstige Einnahmen des Kindes unterhalb des Grundfreibetrags von 10.347 Euro liegen, fallen keine Steuern an.
Abgeltungssteuer und Kinderfreibetrag: Kapitalerträge, die über diese Freibeträge hinausgehen, werden mit der Abgeltungsteuer in Höhe von 25 % plus Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer belastet. Wenn die Eltern ein höheres Einkommen haben, kann es sinnvoll sein, Kapitalerträge auf das Kind zu übertragen, um diese Steuerbelastung zu vermeiden. Doch das funktioniert nicht ohne Überprüfung durch das Finanzamt.
Achtung bei der Übertragung größerer Vermögen: Eine größere Übertragung von Vermögen auf den Namen des Kindes kann aber langfristige Folgen nach sich ziehen - etwa wenn im Studium BAföG beantragt werden soll. Kinder, denen eine größere Summe Geld gehört, erhalten weniger oder keine finanzielle Unterstützung während des Studiums.
Neben den klassischen Anlageformen wie ETFs, Festgeldkonten und Sparplänen gibt es weitere Alternativen, die sowohl finanzielle Renditen bieten als auch einen positiven Beitrag zur Gesellschaft und Umwelt leisten. Eine dieser Möglichkeiten ist das Crowdinvesting. Besonders für Eltern, die nicht nur für die finanzielle Zukunft ihrer Kinder vorsorgen, sondern gleichzeitig in sinnvolle und nachhaltige Projekte investieren möchten, ist Crowdinvesting eine interessante Option.
Denn hier investieren viele Menschen gemeinsam in ein spezifisches Projekt. Über spezielle Plattformen wie Xavin können Eltern in Projekte investieren, die eine nachhaltige oder soziale Wirkung haben. Während sie gleichzeitig von den Renditen profitieren. Anders als bei klassischen Anlageformen bietet Crowdinvesting den Vorteil, dass Anleger die Projekte, in die sie investieren, selbst auswählen und damit ihre Anlageziele und ethischen Werte noch genauer abstimmen können.
Ein konkretes Beispiel für ein Crowdinvesting-Projekt könnte die Finanzierung von Bildungseinrichtungen sein. Wer beispielsweise 500 Euro in den Bau eines nachhaltigen Schulgebäudes investiert, kann nach 5 Jahren bei einer jährlich 5-prozentigen Rendite 625 Euro erwirtschaftet haben.
Wenn es darum geht, langfristig für Ihr Kind zu sparen, sollten Sie aber immer noch diese Punkte beachten:
Diese sind ideal, um für die Zukunft Ihrer Kinder vorzusorgen und gleichzeitig einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Entdecken auch Sie diese Möglichkeit und profitieren Sie von attraktiven Erträgen. Starten Sie noch heute mit einem kleinen Betrag und legen Sie den Grundstein für eine nachhaltige Zukunft Ihres Kindes!