Das Thema Nachhaltigkeit macht auch vor dem Finanzmarkt nicht Halt. Nachhaltige Geldanlagen und Anlagestrategien gewinnen daher zunehmend an Bedeutung. Eine dieser Strategien ist das Socially Responsible Investment (SRI). Dieser Ansatz verbindet finanzielle Ziele mit ethischen und ökologischen Überlegungen. Ziel ist nicht nur die Rendite, sondern auch ein verantwortliches Investieren mit einem positiven Einfluss auf Gesellschaft und Umwelt.
Socially Responsible Investment (SRI) ist eine Anlagestrategie, die finanzielle Renditen mit ethischen, sozialen und ökologischen Zielen verbindet. Im Kern geht es darum, in Unternehmen und Gesellschaften oder Projekte zu investieren, die positive Veränderungen für die Umwelt und Gesellschaft bewirken - gleichzeitig aber auch wirtschaftlich erfolgreich sind. SRI-Anleger meiden bewusst Investitionen in Unternehmen und Branchen, die weder für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung stehen. Auch werden keine Kapitalanlagen in Bereiche getätigt, die als umwelt- oder gesellschaftsschädlich gelten. Dazu gehören beispielsweise Aktien fossiler Brennstoffe, der Waffenproduktion oder dem Glücksspiel.
SRI basiert auf der Bewertung von Unternehmen anhand von Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG). Diese Kriterien helfen Investoren dabei, die Nachhaltigkeit und ethische Verantwortung von Unternehmen beurteilen zu können. Grundsätzlich gibt es verschiedene Ansätze beim Socially Responsible Investing. Laut Europäischem Branchenverband für nachhaltiges Investment (Eurosif) können das folgende Kriterien sein:
Die Ursprünge von SRI lassen sich bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen, als religiöse Gruppen wie die Quäker begannen, in Unternehmen zu investieren, die ihren ethischen Überzeugungen entsprachen. Ein markantes Beispiel ist etwa die Ablehnung des Sklavenhandels. In den 1960er-Jahren gewann SRI durch die Bürgerrechtsbewegungen und Proteste gegen den Vietnamkrieg weiter an Bedeutung. Fortan wurden Investments in Bereiche vermieden, die in militärische Konflikte involviert waren oder gegen die Menschenrechte verstießen.
Ein weiterer bedeutender Meilenstein war der Widerstand gegen das Apartheid-Regime in Südafrika in den 1970er und 1980er-Jahren. Dabei setzten institutionelle Investoren ihr Kapital gezielt ein, um Druck auf Unternehmen auszuüben, die in Südafrika tätig waren. Sie trugen so gezielt zur internationalen Isolation des Landes bei. Mittlerweile, vor allem seit den 1990er-Jahren, steht SRI verstärkt für eine ökologische und soziale Ausrichtung, insbesondere im Zuge der globalen Diskussionen über Klimawandel und nachhaltige Entwicklung.
Mit dem zunehmenden Wandel der nachhaltigen Geldanlagen verändert sich auch die Bedeutung von SRI. Während der Begriff Socially Responsible Investment vorrangig für Investitionen stand, die – neben ökonomischen – nur noch soziale Kriterien berücksichtigen, werden zunehmend auch Branchen oder Unternehmen bedacht, die auf ökologische Kriterien und eine „gute Unternehmensführung“ setzen. So wird SRI von vielen Akteuren nicht mehr nur als Abkürzung von „Socially Responsible Investing“ genutzt. Viele verwenden den Begriff SRI mehr und mehr für „Sustainable and Responsible Investments“. Außerdem darf "Sozial verantwortliches Investieren" nicht mit ESG verwechselt werden.
Socially Responsible Investment unterscheidet sich von ESG Investing durch seinen Fokus auf spezielle „Negativkriterien“. Diese werden zur Bewertung und Ausschluss von Branchen und Unternehmen verwendet, die keine der gewünschten sozialen und ökologischen Kriterien noch irgendwelche Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigen. Dazu gehören etwa Atomkraft, die Rüstungsindustrie oder Unternehmen, die bewusst auf Kinderarbeit setzen. Positivkriterien finden beim SRI hingegen Anwendung. Bei den SRI Investments sollen so gezielt Unternehmen ausgeschlossen werden, die durch eine Geldanlage negative soziale und/oder ökologische Auswirkungen haben könnten. Dagegen konzentrieren sich ESG Investments auf die Förderung positiver sozialer und/oder ökologischer Fonds und ETFs.
Dennoch werden SRI und ESG oft synonym verwendet. Trotz dieser gewaltigen Unterschiede:
Nachdem die Grundlagen des Socially Responsible Investment (SRI) geklärt sind, stellt sich die Frage, wie Anleger SRI in ihrer Anlagestrategie umsetzen können. Dabei bietet der Finanzmarkt eine Vielzahl an Möglichkeiten, SRI-Prinzipien sowohl über ETFs, Fonds als auch direkt über Aktien anzuwenden. Besonders beliebt sind hierbei SRI-ETFs wie der MSCI World SRI, der einen direkten Zugang zu nachhaltig agierenden Unternehmen weltweit bietet. Doch neben ETFs gibt es auch Fonds und Aktien, die nach den strengen Kriterien des SRI ausgewählt werden.
Nachdem die Grundlagen zum Thema Social Responsibility Impact Investment geklärt sind, stellt sich die Frage: Wie lässt sich das Thema Nachhaltigkeit bei der Geldanlage umsetzen? Hier hält der Finanzmarkt zum Glück einige Möglichkeiten bereit - über ETFs, Fonds als auch direkt über Aktien. Besonders beliebt sind SRI-ETFs, wie etwa der MSCI World SRI. Mit ihm erhält jeder Investor einen direkten Zugang zu nachhaltig agierenden Unternehmen weltweit.
Der MSCI World SRI berücksichtigt aber deutlich weniger Unternehmen (lediglich ein Fünftel davon) als der traditionelle MSCI World Index. So sind im MSCI World SRI etwa 390 Unternehmen vertreten. Während der MSCI World Index über 1.400 Unternehmen abdeckt.
Dies könnte theoretisch eine niedrigere Rendite aufgrund einer geringeren Diversifikation bedeuten. Ein Blick auf die Performance zeigt jedoch, dass die Renditen des MSCI World SRI in den letzten Jahren vergleichbar oder sogar höher als die des MSCI World waren. Zum Beispiel lag die Rendite des MSCI World SRI im Jahr 2021 bei 27,62 %, während der traditionelle MSCI World Index 22,35 % erzielte. Ähnliche Trends waren auch in den Jahren 2020 und 2019 zu beobachten.
Auf längere Sicht betrachtet, kann es aber bei SRI ETFs zu einer größeren Volatilität kommen - da einige ausgeschlossene Branchen in bestimmten Phasen des Konjunkturzyklus, wie z. B. in der Energiewirtschaft, besonders stark performen könnten.
Neben ETFs bieten auch traditionelle Investmentfonds eine Möglichkeit, in nachhaltige Unternehmen zu investieren. Fondsmanager analysieren hierbei die ESG-Kriterien der Unternehmen. Anschließend werden bestimmte Branchen oder Unternehmen in den Fond aufgenommen. Nämlich die, die als gesichert nachhaltig gelten und bei denen nicht nur wirtschaftliche Aspekte zählen. Ein Beispiel für einen solchen Fonds ist der Triodos Pioneer Impact Fund. Er investiert in innovative Unternehmen, die durch ihre Produkte und Dienstleistungen einen positiven gesellschaftlichen und ökologischen Einfluss haben.
Ein weiteres Beispiel ist der Ökoworld Ökovision Classic Fonds, der seit vielen Jahren eine Rolle im Bereich Nachhaltigkeit spielt. Der Fonds investiert weltweit in Unternehmen, die beispielsweise strenge Standards im Bereich Umwelt und Gesellschaft einhalten.
Zu den Top-Unternehmen, die aktuell im Ökoworld Ökovision Classic Fonds vertreten sind, gehören:
Diese Unternehmen machen etwa 15,11 % des Gesamtportfolios des Fonds aus.
Natürlich können Sie auch direkt in Aktien von Unternehmen investieren. Wichtig dabei ist, dass diese nach ESG Kriterien bewertet wurden. Beispiele für solche Unternehmen sind:
Während SRI-Investitionen bereits eine effektive Methode darstellen, um verantwortungsvoll zu investieren, bietet Crowdinvesting eine noch direktere und oft flexiblere Alternative. Beim Crowdinvesting können Sie nämlich gezielt in spezifische Projekte oder Unternehmen investieren, die Sie persönlich unterstützen möchten. Dies ermöglicht eine höhere Transparenz und oft auch eine unmittelbarere Beteiligung an den Projekterfolgen.
Vorteile von Crowdinvesting gegenüber SRI:
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