Die Vereinslandschaft in Deutschland ist traditionell vielfältig. Der lokale Tennisclub, Musikverein oder der Fußballverein im Ort. Vereine waren über Jahre hinweg zentraler Bestandteil des Lebens eines jeden. Doch die Sportvereine der Bundesrepublik stehen am Scheideweg. Überalterung, die sinkende Zahl an Vereinsmitgliedern, sowie fehlendes Ehrenamt zwangen fast 16.000 Vereine in den letzten 10 Jahren zur Aufgabe.
Die veränderte Lebensgestaltung und der Stress im Alltag führen immer öfter dazu, dass viele Arbeitnehmer zeitlich flexible Fitnessstudios dem lokalen Sportangebot vorziehen, oder sich am Ende gar nicht mehr sportlich betätigen. Facebook, YouTube oder die Playstation halten immer mehr Jugendliche von der Möglichkeit ab in jungen Jahren als Mitglieder im Verein aktiv zu sein und dessen Veranstaltungen zu nutzen.
Viele Vereine klagen darüber, dass ihnen der Nachwuchs fehlt. Immer weniger Eltern melden ihre Kinder im Verein an. „Ich habe keine Zeit mein Kind zum Sport zu bringen“ oder „Fußball ist doch Zeitverschwendung“ gewinnen häufig als Argumente gegen eine Anmeldung im Sportverein.
Früher konnte man noch beobachten wie viele kleine Vereine eine eigene Jugendmannschaft in jeder Altersklasse stellen konnten. Heutzutage ist man froh, wenn eine Zusammenlegung aus zwei Vereinen genügend Mitglieder zusammenbekommt. Dass die Mitgliedergewinnung und –Werbung immer schwieriger wird, bekommen viele Vereine deutlich zu spüren. Natürlich liegt dies zum Teil am demographischen Wandel, jedoch reicht jener nicht aus, um den Schwund vieler Orts zu erklären.
Nein, Vereine werden immer ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft sein, sie müssen nur aufmerksam bleiben und sich an die neuen Gegebenheiten anpassen. Um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern, müssen Vereine neue Wege gehen, um neue Möglichkeiten zu finden, einerseits Vereinsmitglieder zu werben und somit andererseits eine steigende Mitgliederentwicklung des Vereins zu erzielen.
Aufgrund der immer stressigeren Arbeitswelt verbringen Eltern weniger Zeit mit ihren Kindern. Ganztagsschulen gewinnen an Bedeutung, allerdings fehlt oftmals die sportliche Komponente im Angebot der Betreuung. Hier ergibt sich die Chance für viele Vereine. Eine engere Zusammenarbeit mit ihnen eröffnet die Möglichkeit künftigen Mitgliedern einen einfachen Zugang zu unterschiedlichen Sportarten zu ermöglichen.
Es wurde bereits deutlich, dass Vereine, die eine Möglichkeit zur Zusammenarbeit haben, für die Zukunft besser aufgestellt sind, als Vereine ohne. Eine Sport-AG oder Veranstaltungen wie zum Beispiel Sporttage können Jugendliche für eine neue Sportart begeistern und sie in den Vereinssport integrieren.
Diese Veranstaltungen bieten den jungen potenziellen Mitgliedern nicht nur eine Orientierung, in welche sportliche Richtung sie gehen möchten. Vielmehr erlernen sie wichtige Eigenschaften wie Teamfähigkeit, Zusammenhalt und Ziele gemeinsam zu verfolgen. Die Mitgliederwerbung leistet für Sportvereine daher einen wichtigen Beitrag zur Mitgliedergewinnung ihres Vereins.
Um neue Mitglieder zu gewinnen und an den Verein zu binden ist es ebenso wichtig, auf deren Erwartungen einzugehen. Welches Angebot wünschen sich die potenziellen Vereinsmitglieder vom Verein? Welchen Nutzen bietet eine Mitgliedschaft den Schülern? Entspricht das lokale Angebot den Interessen und Zielen der Mitglieder?
Diesen aktuellen Fragen muss sich angenommen werden, damit die Möglichkeiten der erfolgreichen Mitgliederwerbung und Mitgliedergewinnung der Vereine ausgeschöpft werden können. Darüber hinaus leistet dies einen wichtigen Beitrag, um den Verein bekannter zu machen und weiterhin an Aufmerksamkeit zu gewinnen.
Eine Teamarbeit muss gut geplant sein, deshalb sollte vorab im Verein geprüft werden, ob man ein solches Projekt überhaupt erfolgreich realisieren kann. Haben wir genug ehrenamtliche Helfer oder Mitglieder, die die zeitlichen Kapazitäten mitbringen? Wie genau soll die Zusammenarbeit aussehen und wie möchten wir die Schüler in den Vereinsbetrieb integrieren? Diese Fragen sind essenziell und sollten geklärt werden, bevor man mit ihr in Kontakt tritt.
Des Weiteren ist neben der notwendigen Qualifikation auch Zuverlässigkeit ein entscheidendes Kriterium. Der Verein sollte vorab klären, wer der Ansprechpartner, der AG-Leiter und die Vertretung ist. Diese Informationen sollten auch online auffindbar sein, mit dem Ziel, den Zugang zu den Vereinen für (potentielle) Mitglieder und deren Familien noch einfacher zu machen.
Durch das Engagement der Vereine können nicht nur Nachwuchs vom Sport begeistert – sondern auch Kontakt zu den Eltern aufgebaut werden. Eine klare und deutliche Außendarstellung des Vereins als „zweite Familie“ oder „erweiterte Ganztagsbetreuung“ hilft dabei.
Nicht minder wichtig ist, das Feedback bereits existierender Vereinsmitglieder oder deren Familien einzuholen und natürlich umzusetzen. Denn sobald diese wissen, dass sich ihren Ideen, Tipps oder Interessen aufmerksam angenommen wird, stellt dies den künftigen Erhalt von Mitgliederbeiträgen sicher.
Neben einer möglichen Vernetzung mit Bildungseinrichtungen, bietet auch die Infrastruktur eine entscheidende Möglichkeit, um in Zukunft mehr Mitglieder zu werben und zu gewinnen. Als Beispiel zeigen viele Berufstätige teuren Fitnessstudios mehr Interesse als Sportvereinen. Zum einen liegt das an der zeitlichen Flexibilität, die ein Fitnessstudio bietet, zum anderen an der veralteten Grundeinrichtung vieler Vereine.
Mit Angeboten wie zum Beispiel neuen Sporträumen, schöneren Umkleidekabinen oder modernen Sportanlagen können neue Mitglieder geworben und an den Verein gebunden werden. Um diese Projekte umzusetzen benötigen die Vereine eins, Geld. Fördergelder sind schwierig zu bekommen, Kredite bei einer Bank erst recht. Xavin bietet hierfür eine Alternative.
Die neue Grundeinrichtung hilft nicht nur, genug Kapazitäten für den normalen Trainingsbetrieb zu schaffen, sondern erlaubt es Sportvereinen ein breiteres Angebot zu ermöglichen und dadurch an Bekanntheit zu gewinnen. Verschiedene Nischensportarten werden immer mehr zum Trend. Junge Mitglieder möchten in diesen Tagen nicht nur Fußball, Handball oder Tennis spielen. Sportarten wie Parkour oder Bouldern gewinnen immer mehr an Bekanntheit und werden beliebter.
Doch auch die Begeisterung für herkömmliche Disziplinen kann durch neue Projekte angefacht werden. Freilufthallen wie beim JFV Rhein-Hunsrück e.V. ermöglichen es auf kleinen Fußballfeldern auch bei schlechtem Wetter zu trainieren. Das schnelle Spiel, bedingt durch die kleinen Felder, macht Spaß und setzt nicht 14 Spieler für eine Partie voraus.
Um auch in der Zukunft von Bedeutung zu sein, müssen Vereine das Ziel verfolgen, mit der Zeit zu gehen. Durch die fehlende Zeit vieler Eltern nehmen Vereine, genauer gesagt oft ehrenamtliche Trainer eine tragende Rolle in der Erziehung ein.
Das Vermitteln von Werten wie Respekt oder Hilfsbereitschaft und die Wertschätzung von Zusammenhalt in einer immer mehr von Individualismus geprägten Gesellschaft, sind Aspekte, die durch eine Mitgliedschaft in Vereinen am besten vermittelt werden können.
Einzig bringt dies nichts, wenn immer weniger Eltern ihre Töchter oder Söhne im Verein anmelden. Sportclubs müssen aktiver um Mitglieder werben, neue Wege über Zusammenarbeiten oder Veranstaltungen gehen und sich der Weiterentwicklung nicht verschließen.
Nur so können Vereine zur Mitgliedergewinnung beitragen. Wird dies erfolgreich gemeistert, haben Vereine auch in diesen Zeiten einen hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft.