Als freier Träger Einrichtungen und Projekte zu finanzieren ist seit einigen Jahren mit zunehmenden Schwierigkeiten verbunden. Seit der Finanzkrise 2008 können öffentliche Kassen immer weniger Mittel zur Verfügung stellen und Bezuschussungen werden knapper. Nicht zuletzt bedingt durch den demografischen Wandel findet auf der anderen Seite eine stetige Verdichtung der Trägerlandschaft statt. Als wäre das nicht genug, steigen zudem die Anforderungen an freie Träger hinsichtlich struktureller Qualitäten, wie bspw. gute Ausstattungen, qualifiziertes und fest angestelltes Personal, angemessene Räumlichkeiten & Geschäftsstellen sowie eine adäquate Führungs- und Leitungskapazität. All das treibt die Finanzierungssummen freier Träger natürlich in die Höhe.
Grundsätzlich sind Einrichtungen oder Projekte von freien Trägern (Vereine, Stiftungen, gemeinnützige GmbH oder andere Trägerformen) immer mischfinanziert. Denn anders als öffentliche Träger, sind sie zwar stark abhängig von der öffentlichen Hand, werden aber nicht vollständig durch diese finanziert. Typischerweise setzt sich eine Finanzierung deshalb aus den beiden folgenden Komponenten zusammen:
Freie Träger sind tragende Säulen in unserem Sozialstaat, indem sie zahlreiche Sozialleistungen übernehmen (z.B. Tätigkeit in der Kinderbetreuung, Sozialhilfe, Bildungsarbeit, Kinder- und Jugendhilfe oder andere Hilfemaßnahmen/Angebote). Aufgrund dieser Vereinbarung werden die Leistungsentgelte für entsprechende Hilfemaßnahmen vollständig aus öffentlicher Hand finanziert (z.B. durch die Sozialversicherung) und zwar in einer Art sozialrechtlichem Dreiecksverhältnis:
Öffentliche Gelder können jedoch auch in Form von Zuwendungen (z.B. Zuschüsse oder Darlehen) vergeben werden. Vor allem bei Projektfinanzierungen sind freie Träger besonders auf diese Form von Fördergeldern angewiesen. Ein Rechtsanspruch auf diese Leistung der öffentlichen Hand besteht jedoch i.d.R. leider nicht.
Daneben finanzieren sich freie Träger über Eigenmittel. Diese setzen sich für gewöhnlich aus den folgenden Komponenten zusammen:
Vor allem bei der Planung von Großprojekten sind freie Träger darauf angewiesen, möglichst viele Finanzierungsquellen zu erschließen. Da die Eigenmittel neben den Fördergeldern oftmals nicht ausreichend sind, muss hier immer öfter auch auf Fremdkapital zurückgegriffen werden.
Vor allem kleinere Trägerschaften haben oftmals Schwierigkeiten, alle Kosten für ein geplantes Vorhaben abzudecken. Sie verfügen häufig nicht über größere Rücklagen, um längere Durststrecken zu überstehen. Überdies spielen folgende Punkte eine zentrale Rolle: Finanzierungslücken bei Großprojekten: Die Regelfinanzierung stellt die wenigsten Trägerschaften vor große Probleme, denn die Leistungsentgelte sind gesetzlich festgelegt. Diese fixe Vereinbarung sorgt für eine sehr hohe Planungssicherheit. Ganz anders sieht es bei der Projektfinanzierung aus. Hier fehlt i.d.R. der Rechtsanspruch auf Fördergelder, während zusätzliche Engpässe bei der Eigenfinanzierung entstehen. Wettbewerb um Fördergelder steigt: Aufgrund verschiedener gesetzgeberischer Änderungen (z.B. Subsidaritätsprinzip), sind freie Träger immer mehr den Regeln des Wettbewerbs unterworfen. Um Fördergelder zu erhalten, muss sich eine Trägerschaft bewerben und mit vielen weiteren Organisationen und Projekten konkurrieren. Den Zuschuss erhält i.d.R. derjenige, der inhaltlich qualitativ überzeugt und im Vergleich möglichst günstig dasteht. Fördergelder lassen auf sich warten: Es ist nicht untypisch, dass Sie als Trägerschaft über Monate und teilweise Jahre auf die Bewilligung und tatsächliche Auszahlung von öffentlichen Fördergeldern warten müssen. Ein Projektstart und weitere Maßnahmen können sich somit unter Umständen erheblich nach hinten verschieben. Eine Vorfinanzierung mithilfe von Darlehen ist quasi unumgänglich. Bankdarlehen sind nur schwer zu bekommen: Um ein Darlehen bei der Bank zu erhalten, müssen entsprechende finanzielle Sicherheiten nachgewiesen werden. Eine kleine Trägerschaft wird es womöglich schwer haben, diese erforderlichen Vereinbarungen zu erfüllen. Wenn überhaupt, sind Darlehen häufig nur zu sehr schwierigen Konditionen erhältlich. Spenden- & Sponsoringaktionen erfordern einen hohen Aufwand: Eine attraktive Möglichkeit für freie Träger, ihr Eigenkapital aufzubessern, sind Spenden und Sponsorings. Um jedoch wirklich signifikante Summen erzielen zu können, ist ein hoher personeller wie organisatorischer Aufwand vonnöten.
Sie sehen also: Um einen Projektstart nicht unnötig zu verzögern, sollten Sie als freier Träger eine Möglichkeit finden, möglichst schnell an ausreichend Fremdkapital zu gelangen. Ein Finanzierungsmodell, das sich in den letzten Jahren für viele kleine wie große Trägerschaften dafür bewährt hat, ist das sogenannte Crowdinvesting.
Die meisten freien Träger kennen sich bereits mit Crowdfunding aus, bzw. haben schon einmal davon gehört. Für kleinere Projekte ist dies ein wunderbarer Weg, an große Netzwerke von potenziellen Spendern zu gelangen. Das moderne Crowdinvesting funktioniert sehr ähnlich, mit dem wesentlichen Unterschied, dass Geldgeber nicht spenden, sondern anlegen. Ein Anleger kann Ihrer freien Trägerschaft ein Darlehen gewähren, für das er später einen kleinen Zins bzw. eine Prämie erhält. Ganz praktisch gesprochen, übernimmt eine Crowdinvesting-Plattform (z.B. Xavin) folgende Aufgaben für Sie:
Auf diese Weise können innerhalb von kürzester Zeit erhebliche Summen eingesammelt werden. Es ist durchaus möglich, innerhalb weniger Wochen, hohe 6-stellige Beträge einzusammeln. Gerade wenn es darum geht, bereits beantragte Fördergelder vorzufinanzieren, nutzen viele Trägerschaften deshalb das moderne Crowdinvesting. Eine Verzögerung des Projektstarts lässt sich somit optimal vermeiden.
Eine Besonderheit an den nachrangigen Darlehen des Crowdinvesting ist die Tatsache, dass Banken diese ähnlich wie Eigenkapital behandeln. Indem Sie als Trägerschaft Ihre Eigenkapitalbasis erhöhen, verbessern Sie somit zugleich Ihre Konditionen für einer Bankfinanzierung. Ein weiterer Pluspunkt ergibt sich durch die Möglichkeit der 0% Finanzierung. Aufgrund des meist hohen emotionalen Involvements wandeln die meisten Anleger den vollen Umfang ihrer Zinsen in Spenden für die Trägerschaft, bzw. das Projekt um.
Einer der Hauptgründe, warum viele freier Träger das Crowdinvesting in ihren Finanzierungsmix mitaufnehmen, ist die nachhaltige Erweiterung des gesamten Fundraising-Netzwerkes. Wie bereits erwähnt, spielt bei Anlegern in sozialen Bereichen häufig eine emotionale Verbundenheit eine große Rolle. Insofern ist es nicht untypisch, dass sie der Trägerschaft auch langfristig als wertvolle Spendenkontakte erhalten bleiben. Aufgrund der professionellen Präsentation und der Vermarktungstätigkeit durch die Crowdfunding-Plattform, können zudem auch neue Zielgruppen, regionale Botschafter oder Multiplikatoren erreicht werden.
Anhand eines Beispiels möchten wir Ihnen zeigen, wie Xavin bereits freie Trägerschaften der Jugendhilfe dabei unterstützt, Projekte zu finanzieren und mehr öffentliche Aufmerksamkeit dafür zu bekommen. So sah die Zusammenarbeit mit den „Jumpers“ aus:
Die Jumpers - Jugend mit Perspektive gGmbH (gemeinnützige GmbH) ist freier Träger verschiedener christlich-sozialer Kinder- und Familienzentren. Sie haben u.a. Bildungseinrichtungen in Hessen, NRW, Thüringen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. In Sassnitz auf Rügen erbauen die Jumpers momentan ein Kinder- und Familienzentrum mit dem Zweck, den sozialen Herausforderungen der Stadt entgegenzuwirken (z.B. geringere berufliche Perspektiven, schwieriges Lernumfeld an Schulen, wenig sozialpädagogische Beziehungsarbeit). Kindern, Jugendlichen sowie Familien und Senioren soll ein Ort ermöglicht werden, an dem soziale Barrieren heruntergebrochen und neue Chancen geboten werden. Die Baumaßnahmen waren bereits in vollem Gange, als sich die Jumpers für eine Crowdinvesting Kampagne mit Xavin entschieden haben. Das Ziel: Letzte finanzielle Lücken schließen, um den Bau möglichst zeitnah abzuschließen.
Anleger konnten zwischen vier verschiedenen Darlehenspaketen mit einer Laufzeit von 7 Jahren wählen. Die Beteiligungen lagen zwischen 1000 und 10 000 EUR und wurden jeweils mit einem von 1,30% p.a. verzinst. Zusätzlich konnte jeder Anleger aus zwei verschiedenen Prämienoptionen wählen.
Innerhalb weniger Wochen konnten die angestrebten 80.000 EUR eingesammelt und sogar übertroffen werden. Die finanziellen Mittel werden nun verwendet, um die Kosten für Küche, Böden inkl. Verlegarbeiten, Malerarbeiten (innen) und die Brandmeldeanlage zu decken. Weitere Vorteile, die sich durch die Kampagne ergaben:
Sind auch Sie interessiert an einer möglichen Crowdinvesting Kampagne für Ihre Trägerschaft bzw. ein anstehendes Projekt? Gerne informieren wir Sie auch ganz grundlegend und unverbindlich darüber, welche Optionen Ihnen zur Verfügung stehen. Kontaktieren Sie uns gerne und wir helfen Ihnen in jedem Anliegen weiter.