Zuletzt aktualisiert am 20.12.2024

Entwicklung nachhaltiger Geldanlagen 2024

Nachhaltige Geldanlagen bleiben auch 2024 ein wichtiger Bestandteil des Finanzmarktes. Kein Wunder. Schließlich können Anlegerinnen und Anleger damit die eigenen finanziellen Ziele mit den persönlichen ökologischen und sozialen Werten verbinden. Hinzukommt, dass der Markt stetig wächst. Denn immer mehr Investoren erkennen, dass nachhaltiges Investieren nicht nur der Umwelt zugutekommt, sondern auch eine langfristige Rendite sichern kann.

Gehäufte Geldmünzen auf denen die Zahlen 2024 stehen

Während institutionelle Investoren weiterhin ein starkes Wachstum vorantreiben, zögern aber private Anleger ein bisschen. Dafür gibt es jedoch keinen Grund: Zahlreiche Studien zeigen, dass nachhaltige Fonds ähnliche oder sogar höhere Renditen erzielen können als traditionelle Anlagen. Zudem fördern sie Innovationen, schaffen Arbeitsplätze und leisten einen wichtigen Beitrag zur globalen Energiewende und den Klimazielen. Dieser Artikel analysiert die aktuellen Entwicklungen nachhaltiger Geldanlagen 2024 und beleuchtet Trends sowie Herausforderungen des Marktes.

Wachstum nachhaltiger Geldanlagen – Daten und Fakten

Laut dem FNG-Marktbericht 2024 stieg das Volumen nachhaltiger Geldanlagen in Deutschland auf beeindruckende 542,6 Milliarden Euro. Das entspricht einer Steigerung von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und unterstreicht die wachsende Bedeutung nachhaltiger Finanzprodukte für private und institutionelle Anleger. Dieses Wachstum ist ein deutliches Signal dafür, dass ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) bei Investoren immer stärker in den Fokus rücken. Die Nachfrage nach Transparenz und klaren Nachhaltigkeitsstandards prägt den Markt zunehmend.

Fokus auf Publikumsfonds gemäß Artikel 8 und 9 der EU-Offenlegungsverordnung

Besonders deutlich ist das Wachstum bei Publikumsfonds, die den Anforderungen von Artikel 8 und Artikel 9 der EU-Offenlegungsverordnung entsprechen. Diese Fonds müssen nachweisen, dass sie Umwelt- oder Sozialkriterien berücksichtigen (Artikel 8) oder sogar ein konkretes nachhaltiges Ziel verfolgen (Artikel 9). Laut dem Bericht des Forums nachhaltige Geldanlagen (FNG) haben sich vor allem diese Fonds bei den Anlegern etabliert, da sie klare Vorgaben bieten und Greenwashing-Vorwürfen besser entgegenwirken.

Trotz des Wachstums unterscheiden sich die Entwicklungen innerhalb der beiden Kategorien aber deutlich. Während Artikel-8-Fonds weiterhin starke Zuflüsse verzeichnen – wohl wegen der breiteren Anlageoptionen und flexibleren Kriterien – stagnieren oder sinken die Zuflüsse bei Artikel-9-Fonds leicht. Vermutlich, weil die strengeren Anforderungen und die damit verbundene geringere Auswahl für manche Anleger abschreckend wirken. Ein Beispiel dafür sind nachhaltige Anleihefonds: Während Artikel-8-Fonds in Europa 2024 Nettozuflüsse von 16,85 Milliarden Euro verzeichneten, waren es bei Artikel-9-Fonds eher Abflüsse in Höhe von 7,13 Milliarden Euro.

Institutionelle Investoren treiben das Wachstum voran

Einen entscheidenden Beitrag zum Wachstum leisten institutionelle Investoren. Laut einer Studie von Union Investment berücksichtigen mittlerweile 85 Prozent der institutionellen Anleger ESG-Kriterien bei ihren Investitionsentscheidungen. Besonders wichtig sind dabei regulatorische Vorgaben, die Werteorientierung der Unternehmen und die Optimierung des Risikomanagements. Zudem glauben 66 Prozent der institutionellen Anleger, dass der Markt für nachhaltige Geldanlagen in den kommenden zwölf Monaten weiter wachsen wird.

Dieser Optimismus wird durch die zunehmende Verfügbarkeit detaillierter Nachhaltigkeitsinformationen gestützt. Regulatorische Entwicklungen wie die EU-Taxonomie fördern Transparenz und schaffen die Grundlage für fundierte Entscheidungen. Insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien sehen institutionelle Anleger weiterhin ein enormes Potenzial, da diese Projekte sowohl stabile Renditen als auch messbare ökologische Vorteile bieten.

Bedeutung von Eurosif und die neue Methodik

Ein weiterer wichtiger Faktor für die Entwicklung nachhaltiger Geldanlagen im Jahr 2024 ist die erstmalige Anwendung der Eurosif-Methodik. Diese neue Bewertungsmethode ermöglicht eine differenzierte Kategorisierung nachhaltiger Fonds. Die Eurosif-Methodik kategorisiert nachhaltige Investments in vier Ambitionsniveaus:

  1. Basic ESG Investments: Integration von ESG-Faktoren in den Anlageprozess mit Ausschluss bestimmter Unternehmen basierend auf ethischen und/oder nachhaltigen Aspekten.
  2. Advanced ESG Investments: Systematische Analyse von ESG-Faktoren mit einem reduzierten Investmentuniversum und Messung der ESG-Performance mittels spezifischer Kennzahlen oder Ratings.
  3. Impact-Aligned Investments: Zielsetzung, neben finanzieller Rendite positive Beiträge zur Umwelt und/oder Gesellschaft zu leisten, unter Nutzung von Screening-Methoden und Stewardship-Ansätzen.
  4. Impact-Generating Investments: Aktive Investments mit dem primären Ziel, signifikante positive ökologische oder soziale Wirkungen zu erzielen.

Rund 36 Prozent der nachhaltigen Fonds wurden als „Impact-Aligned“ klassifiziert. Das bedeutet, dass sie gezielt auf ökologische oder soziale Wirkungen abzielen. Allgemein schafft diese Klassifizierung mehr Klarheit und Transparenz bei den Anlegern.

Regionale Unterschiede und Markttrends

Auch regional gibt es interessante Entwicklungen. Während der europäische Markt weiterhin führend bei nachhaltigen Investitionen ist, holen andere Regionen wie Asien und Nordamerika auf. In Europa hat der Anstieg an nachhaltigen Geldanlagen stark mit den strikten EU-Regularien und Initiativen wie dem Green Deal zu tun. Diese politischen Rahmenbedingungen fördern nicht nur die Nachfrage, sondern setzen auch neue Standards für Nachhaltigkeitsberichte und Offenlegungen.

Insbesondere die EU-Taxonomie treibt in Europa die Entwicklung der nachhaltigen Geldanlagen voran. Dieses Klassifizierungssystem definiert erstmals klare Kriterien für nachhaltige wirtschaftliche Aktivitäten. Durch diese Vorgaben wissen Investoren genau, welche Investments tatsächlich nachhaltig sind. Der Green Deal sieht zudem eine umfangreiche Förderung für Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien, der Kreislaufwirtschaft und der grünen Mobilität vor. Damit werden nicht nur institutionelle Investoren angesprochen, sondern auch Privatanleger, die von der zunehmenden Transparenz profitieren.

In Asien zeigt sich ein dynamischer Markt in Sachen nachhaltige Investments vor allem in China und Japan. So hat auch China eine eigene grüne Taxonomie eingeführt, die jedoch noch nicht vollständig mit den EU-Standards harmonisiert ist. Trotzdem sind deutliche Veränderungen zu erkennen, etwa durch vermehrte Investitionen in erneuerbare Energien und grüne Infrastrukturprojekte. Japan hat ebenfalls seine Bemühungen verstärkt, mit Programmen zur Förderung grüner Technologien und der Ausgabe von grünen Anleihen. Diese Entwicklungen zeigen, dass Asien zunehmend eine wichtige Rolle im globalen Markt für nachhaltige Geldanlagen einnimmt.

Nordamerika hingegen verfolgt einen marktorientierteren Ansatz. Besonders in den USA liegt der Fokus auf privat initiierten ESG-Investitionen, während strikte Regulierungen wie in der EU weniger ausgeprägt sind. Dennoch steigt die Nachfrage nach nachhaltigen Geldanlagen rasant, angetrieben durch institutionelle Investoren, die ihre Portfolios um umweltfreundliche und sozial verantwortliche Produkte erweitern. Und selbst Kanadas Markt profitiert von einer wachsenden Zahl grüner Infrastrukturprojekte und staatlicher Fördermaßnahmen, die nachhaltige Investitionen ankurbeln.

Stabile Renditen und Förderung von Innovationen

Nachhaltige Geldanlagen überzeugen nicht nur durch ihre ethische Ausrichtung, sondern auch durch ihre finanzielle Performance. Studien zeigen, dass sie in Krisenzeiten widerstandsfähiger sind als traditionelle Anlagen. Unternehmen mit nachhaltigen Geschäftsmodellen denken langfristig und reagieren besser auf regulatorische Veränderungen, was ihr Risiko minimiert.

Technologische Innovationen

Außerdem sind nachhaltige Geldanlagen ein Treiber für technologische Entwicklungen, die nicht nur ökologische Ziele fördern, sondern auch wirtschaftliche Vorteile schaffen. Besonders im Bereich der erneuerbaren Energien spielen sie eine Schlüsselrolle. Wind- und Solarenergieprojekte profitieren direkt von Investitionen, die den Ausbau dieser Sektoren beschleunigen. Große Solarfarmen in sonnenreichen Regionen wie Afrika oder Asien sowie Offshore-Windparks in Europa sind Beispiele für Projekte, die durch nachhaltige Investments ermöglicht werden.

Ein weiteres wachsendes Feld ist die Entwicklung von Wasserstofftechnologien. Wasserstoff gilt als einer der vielversprechendsten Energieträger der Zukunft und kann fossile Brennstoffe in Bereichen ersetzen, die bisher schwer zu dekarbonisieren sind - etwa in der Schwerindustrie oder im Transportwesen.

Darüber hinaus gewinnen Projekte zur Förderung der Kreislaufwirtschaft an Bedeutung. Hierbei handelt es sich um Ansätze, die darauf abzielen, Abfälle in Wertstoffe umzuwandeln und Produktionsprozesse nachhaltiger zu gestalten. Unternehmen, die in Recyclingtechnologien oder die Entwicklung biologisch abbaubarer Materialien investieren, schaffen neue Geschäftsmodelle und reduzieren gleichzeitig die Umweltbelastung.

Auch Impact-Investments, die sich auf soziale und ökologische Ziele konzentrieren, leisten einen wichtigen Beitrag. Beispiele sind die Finanzierung emissionsfreier Wohnanlagen oder Aufforstungsprojekte, die nicht nur zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen, sondern auch die Lebensbedingungen vor Ort verbessern. Solche Investitionen verbinden wirtschaftliche Erträge mit messbaren sozialen und ökologischen Wirkungen.

Entwicklung nachhaltiger Geldanlagen – abgeschwächtes Wachstum bei privaten Anlegern

Die Entwicklung der nachhaltigen Geldanlagen 2024 zeigt deren enormes Potenzial. Allerdings stehen sie auch vor Herausforderungen, die durch politische Rahmenbedingungen und gesellschaftliche Meinungen geprägt werden. Vor allem im Bereich der privaten Investitionen.

Denn während institutionelle Investoren wie Versicherungen, Pensionskassen und Banken weiterhin auf nachhaltige Geldanlagen setzen, zeigt sich bei Privatanlegern ein anderes Bild. Laut einer Umfrage von Verivox ist das Interesse an nachhaltigen Investitionen 2024 um 10 Prozentpunkte gesunken. Hauptgründe sind die Komplexität der Produkte, Unsicherheiten über deren tatsächliche Wirkung und ein allgemeiner Mangel an Wissen.

Warum verlieren Privatanleger das Interesse?

  1. Überforderung durch Siegel und Zertifikate:
    Viele Privatanleger fühlen sich von der Vielzahl an Siegeln und Zertifikaten überfordert, die nachhaltige Finanzprodukte auszeichnen. Begriffe wie Artikel 8 oder Artikel 9 der EU-Offenlegungsverordnung sind oft schwer verständlich, und es fehlt an klaren Erklärungen, welche Fonds welche Kriterien erfüllen.
  2. Zweifel an der Wirkung:
    Eine weitverbreitete Skepsis herrscht darüber, ob nachhaltige Fonds tatsächlich einen messbaren Einfluss auf ökologische oder soziale Ziele haben. Häufig wird kritisiert, dass einige Fonds lediglich oberflächliche ESG-Kriterien erfüllen, ohne echte Nachhaltigkeit zu gewährleisten (Greenwashing).
  3. Mangel an Wissen und Aufklärung:
    Private Anleger fühlen sich oft allein gelassen, wenn es darum geht, nachhaltige Finanzprodukte zu verstehen. Es fehlt an einfacher, verständlicher Kommunikation, die erklärt, wie solche Investments funktionieren und welche Vorteile sie bieten.

Wie reagieren Fondsanbieter auf die Herausforderungen?

Deswegen haben einige Fondsanbieter begonnen, stärker auf Transparenz und Bildung zu setzen, um das Vertrauen der Privatanleger zurückzugewinnen. Dazu gehören:

  • Einfachere Erklärungen: Plattformen und Anbieter wie Xavin versuchen, komplexe Begriffe in Alltagssprache zu übersetzen und leicht verständliche Informationen bereitzustellen.
  • Digitale Tools: Viele Anbieter setzen auf Apps oder Online-Plattformen, die den Anlegern die Wirkung ihrer Investitionen in Bereichen wie CO₂-Einsparungen oder soziale Projekte visualisieren.
  • Niedrigschwellige Angebote: Produkte wie nachhaltige ETFs oder Sparpläne werden immer stärker beworben, da sie einfacher zu verstehen und günstiger in der Verwaltung sind.

Warum lohnt es sich trotzdem, nachhaltig zu investieren?

Trotz der aktuellen Skepsis bieten nachhaltige Fonds viele Vorteile:

  • Ähnliche oder höhere Renditen: Studien zeigen, dass nachhaltige Fonds mittlerweile ähnliche oder sogar höhere Renditen erzielen können als traditionelle Investments. Dies liegt daran, dass nachhaltige Unternehmen oft innovativer und besser auf Zukunftstrends vorbereitet sind.
  • Krisenresistenz: Unternehmen, die ESG-Kriterien erfüllen, gelten als widerstandsfähiger in Krisenzeiten, da sie langfristig denken und Risiken wie Umweltschäden oder Rechtsstreitigkeiten minimieren.
  • Positiver Beitrag: Nachhaltige Fonds ermöglichen es Anlegern, aktiv zur Bekämpfung des Klimawandels oder zur Verbesserung sozialer Bedingungen beizutragen.

Warum Crowdinvesting eine Lösung sein kann

Trotz der Herausforderungen im Bereich nachhaltiger Geldanlagen gibt es eine Möglichkeit, die viele der genannten Probleme für Privatanleger löst: Crowdinvesting. Diese Form der Geldanlage bietet klare Strukturen, Transparenz und eine direkte Verbindung zwischen Anleger und Projekt. Besonders für private Investoren, die die Komplexität nachhaltiger Fonds abgeschreckt, ist Crowdinvesting eine zugängliche Alternative.

Denn während klassische nachhaltige Fonds durch Siegel, Zertifikate oder regulatorische Anforderungen unübersichtlich wirken, setzt Crowdinvesting auf eine direkte und verständliche Kommunikation. Anleger können ihr Geld gezielt in Projekte investieren, deren Ziele und Wirkungen klar definiert sind. Ob es um den Ausbau erneuerbarer Energien, soziale Projekte oder innovative Start-ups geht – Crowdinvesting ist eine nachhaltige und wirkungsvolle Investition.

Transparenz und konkrete Wirkung

Ein großer Vorteil des Crowdinvesting ist die direkte Nachvollziehbarkeit der Investition. Plattformen wie Xavin legen großen Wert darauf, den Anlegern die finanziellen, sozialen und ökologischen Auswirkungen ihrer Investitionen offenzulegen. So können die Anlegerinnen und Anleger nicht nur die Rendite der Investition verfolgen, sondern auch genau sehen, welchen Beitrag das Geld zu globalen Zielen wie dem Klimaschutz oder der Förderung sozialer Gerechtigkeit leistet.

Beispiel:
So zeigt eine Investition in die Kinderwohngruppe Atento der KUBIBE gGmbH über Xavin, wie Ihre Unterstützung direkt dazu beiträgt, ein sicheres Zuhause für Kinder in schwierigen Lebenssituationen zu schaffen. Sie fördern nicht nur bessere Lebensbedingungen, sondern leisten auch einen messbaren Beitrag zur sozialen Nachhaltigkeit. Solche klaren Informationen verdeutlichen den Mehrwert Ihrer Geldanlage und verbinden finanzielle Rendite mit sozialer Verantwortung.

Niedrige Einstiegshürden

Auch die niedrigen Einstiegshürden sprechen für Crowdinvesting-Projekte. Oft reichen bereits kleine Beträge, etwa 100 Euro aus, um sich an einem Projekt zu beteiligen. So ist diese Anlageform die beste Möglichkeit für all diejenigen, die mit nachhaltigen Investitionen beginnen möchten, aber nicht gleich große Summen ausgeben wollen.

Verbindung von Rendite und Verantwortung

Crowdinvesting vereint finanzielle Rendite mit gesellschaftlicher Verantwortung. Es bietet die Möglichkeit, wirtschaftliche und ökologische Ziele miteinander zu verbinden. Anleger profitieren von attraktiven Renditechancen und unterstützen gleichzeitig Projekte, die einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft und Umwelt haben.

Crowdinvesting als Schlüssel zur Nachhaltigkeit

Ob Sie sich für die Förderung erneuerbarer Energien, den Bau von emissionsfreien Wohnanlagen oder soziale Innovationen entscheiden – Crowdinvesting ist Ihre Chance, aktiv an der Gestaltung einer nachhaltigeren Zukunft mitzuwirken - mit geringen Einstiegshürden, klarer Nachvollziehbarkeit und einem direkten Bezug zu den geförderten Projekten. Und zugleich sorgen Sie damit weiterhin für eine positive Entwicklung der nachhaltigen Geldanlagen.